Eissegeln - DN G-508
Auf dieser Seite findet Ihr Berichte von meinen "Ausflügen" zum Eissegeln und aus meiner Sicht hilfreiche Informationen, die ich in erster Linie für Anfänger/Einsteiger zusammengepuzzelt habe. Viel Spaß beim Lesen,
Kiki
DN G-508
Handbuch für Einsteiger
Als ich vor ein paar Jahren mit dem DN-Segeln begann - ich würde mich auch nach wie vor noch als "Greenhorn" bezeichnen - habe ich tagelang im Internet nach Tipps und Tricks für Anfänger gesucht. Die Recherche war wenig erfreulich! Wenn überhaupt gab es nur spärtliche Informationen, größtenteils in englischer Sprache. Eine Zusammenfassung der für einen Anfänger relevanten Themen mit zeitgemäßem Material - in einem über Umwege besorgten alten Leitfaden war noch von Holzmasten die Rede - gab es überhaupt nicht.
Ich habe mich deshalb hingesetzt und habe die Infos, die ich überhaupt finden konnte, gepaart mit den aus Gesprächen mit erfahrenen und erfolgreichen Eisseglern gewonnenen Erkenntnissen, zusammengeschrieben. Nach Fertigstellung habe ich dieses Handbuch im Entwurf drei mir bekannten "Experten" zur Korrekturlesung gegeben und mit deren Tipps dann aktualisiert.
Das Ergebnis findet Ihr unten in der zweiten Ausgabe. Das Feedback auf die ersten beiden Ausgaben war so gut, dass ich in der Saison 2025-2026 eine weitere Ausgabe zur Verfügung stellen möchte.
Ich freue mich übrigens SEHR über weitere Anregungen von erfahrenen Kameraden, die Ihr Wissen gern weitergeben und es vor allem auch mit Greenhorns wie mir teilen möchten.
Im Voraus vielen Dank für Eure Mitarbeit.
Bau Anhänger für DN-Schlitten und Zubehör
Wie lange benötigst Du, um Dein ganzes DN-Geraffel auf Dein Autodach zu bekommen?
Wie oft im Jahr fährst Du zum Eissegeln und wie oft nutzt Du dabei eine der Fähren nach Skandinavien?
Fährst Du grundsätzlich allein oder sind Fahrgemeinschaften sinnvoll?
Ich habe zwar eine große Doppelgarage mit viel Platz darin, doch leider ist die Torhöhe nicht ausreichend, um mit dem mit allem Geraffel beladenen Schlitten in die Garage zu fahren. Dementsprechend muss ich vor und nach jeder Reise zum Training oder zu Regatten alles auf- und wieder abladen, was insbesondere vor Regattawochenende schon mehrfach mit Stress verbunden war.
Wenn man wie in den letzten beiden Wintern bis nach Nordschweden oder gar Finnland fahren muss, um ordentliche Eisverhältnisse zu finden, muss man zeitig starten, um spätestens am Samstagmorgen am Takelplatz zu sein. Bei mir dauert das Auf- und Abladen, meist ohne Helfer, einige Stunden. Schon zweimal habe ich mir dabei ein paar fiese kleine Beulen ins Autodach gedrückt, weil ich zu faul war, die Dachbox erst nach dem Befestigen der Dachbügel auf dem Dach zu montieren.
Neben der vielen Arbeit ist die "Allein-Anreise" anstrengender, weniger kommunikativ, umweltbelastender und per Saldo auch finanziell wesentlich unattraktiver als das Reisen zu zweit oder zu dritt. Hier mal ein realistischer Kostenvergleich (Angaben von Stena-Line vom 03.10.2025):
Fähre Kiel-Göteborg und retour, Economy-Tarif inkl. günstigster Kabine für alle Mitfahrer, Dinner und Frühstück an Bord, insgesamt 1.000 km Fahrt in Schweden zu einem Satz von 0,50 €/km
Hinfahrt: Donnerstag, 08.01.20256 Rückfahrt: Dienstag, 13.01.2026
1 Person mit PKW/Wohnmobil bis 6m (Höhe über 2m)
Gesamtkosten Fähre: 606,00 € Fahrtkosten in Schweden: 500,00 € Gesamtkosten: 1.101,00 € pro Person: 1.100,00 €
2 Personen mit PKW bis 4,7 m und Anhänger bis 6m (beide Höhe bis 2m)
Gesamtkosten Fähre: 889,80 € Fahrtkosten in Schweden: 500,00 € Gesamtkosten: 1.389,80 € pro Person: 694,90 €
2 Personen mit PKW bis 4,7 m und Anhänger bis 6m (beide Höhe bis 2m)
Gesamtkosten Fähre: 1.123,40 € Fahrtkosten in Schweden: 500,00 € Gesamtkosten: 1.623,40 € pro Person: 541,13 €
Nachdem ich im Februar 2025 mit Heiner Forstmann und Bernd Zeiger gemeinsam mit Heiners SUV und seinem Anhänger zur Europameisterschaft nach Finnland gefahren bin, weiß ich, wie komfortabel das Reisen mit einem Anhänger zur Regatta sein kann. Zumindestens der Anhänger-Eigner braucht außer seiner Bekleidung gar nichts einzupacken, man hat reichlich Platz für seine gesamte Ausrüstung und viel Spaß hat es auch gemacht.
Leider ist es gar nicht so einfach, an einen geeigneten Anhänger zu kommen. Ich habe ein paar Skizzen für einen einachsigen Kofferanhänger mit 1.300 bis 1500 kg zulässigem Gesamtgewicht gemacht, in dem drei Schlitten und die entsprechende Ausrüstung, inklusive Kufenschleifmaschine und Generator Platz finden. Eine entsprechende Anfrage habe ich an achtzehn (!!!) Hersteller geschickt, die Kofferanhänger und (angeblich) auch Sonderanhänger bauen. Nur zwei Hersteller haben überhaupt angeboten, wobei keiner ein wirklich komplettes Fahrzeug liefern wollte.
Zähneknirschend habe ich das vermeintlich günstigste Angebot angenommen und hätte für diesen Anhänger, wohlgemerkt als leeren Koffer (ohne Kragarmregale) 16.000 € zahlen sollen. Im letzten Moment hat der holländische Hersteller aber festgestellt, dass sein Anhänger nicht wie im Angebot angegeben 5,30 m, sondern 5,60m lang sein würde. Diese Länge hätte aber nicht in meine Garage gepasst.
Als Alternative kam für mich dann nur noch ein möglichst leichter Selbstbau auf der Basis eines zugekauften Plattform-Anhängers in Frage. Es folgten weitere Internetrecherchen, bei denen ich auf den einachsigen Auto-Transportanhänger AMT 1300.400×188 Eco von Anssems gestoßen, der inkl. der Ausrüstung für die 100 km/h Zulassung nur 2.850 € gekostet hat.
Hier der Link zu diesem Anhänger: https://anssems.com/produkt/produkt-kategorie/amt-1300-400x188-eco/
Die Anfertigung bzw. Änderung der teilweise schon vorhandenen Skizzen und die Beschaffung der notwendigen Platten und Verbindungsprofile hat dann nochmals ein paar Stunden Arbeit und auch einen Haufen Geld gekostet. Immerhin bekomme ich nun für weniger Geld einen wirklich kompletten, absolut individuellen Anhänger für drei Schlitten mit allem Zubehör.
Die Masten müssen allerdings auch weiterhin auf dem Autodach transportiert werden, was aber das kleinste Problem ist. Selbst mit vier Masten auf dem Dach bleibe ich mit meinem Ford Kuga noch ganz locker unter 2m Höhe. Sowohl das Auto wie auch der Anhänger passen nun fertig zur Abfahrt in meine Garage.
Ein weiterer Vorteil ist die erhöhte Diebstahlsicherheit beim Transport. Die beiden großen Seitenklappen meines Anhängers werden mit je vier soliden, natürlich gleichschließenden Diskusschlössern abgeschlossen, der Inhalt ist also maximal sicher. Der oft angeführte Nachteil, dass man mit einem Anhänger viel länger auf der Straße ist, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Im Winter kann man meist nicht rasen, in Skandinavien ohnehin nicht. Das was man auf der Fahrt durch die nur geringfügig niedrigere Geschwindigkeit verliert, wird durch den Komfortzuwachs m. E. überkompensiert.
Für diejenigen, die ebenfalls schon einmal über die Anschaffung eines Anhängers zum Eissegeln nachgedacht haben, stelle ich unten die folgenden Unterlagen zum Download bereit:
- Zeichnungen mit Details für den zu dem o. g. Anhänger konstruierten Kofferaufsatz
- Stückliste Platten für Kofferhülle, Einfassungsprofile und Kragarmregale
- Kostenaufstellung für meinen Anhänger (Stand 10-2025)
- Gewichtsberechnung Anhänger mit Zubehör
Wichtiger Hinweis:
Wenn Ihr den Koffer fest auf das Anhänger-Chassis schrauben wollt, müsst Ihr den Anhänger beim TÜV nicht nur vorführen, sondern wahrscheinlich auch statische Nachweise führen. Ein TÜV-Prüfer sagte mir aber (annähernd wortwörtlich):
"Wenn Sie den Koffer mit ordentlichen Spanngurten an den vorhandenen Zurrösen fixieren, gilt der gesamte Koffer mit Inhalt als Ladung. In diesem Fall brauchen Sie nur auf eine ordnungsgemäße Ladungssicherung achten. Irgendwelche Nachweise und eine Umschlüsselung ist dann nicht erforderlich.
Von einer Ladung ist dann auszugehen, wenn diese ohne den Einsatz von Werkzeug auf- und abgeladen werden kann. Die Befestigungspunkte dürfen nicht die Statik des Chassis negativ beeinflussen. Neben Spanngurten wären auch Clips- oder Klemmsysteme denkbar".
Mein Koffer hat unter dem Boden sechs zu den Durchbrüchen zwischen den Aufstandsflächen für das auf dem Anhänger zu transportierende Fahrzeug passende Holzklötze, die mit dem Kofferboden zuverlässig verschraubt sind. Diese sorgen - neben den vorhandenen Bordwänden des Roh-Anhängers - für den Formschluss der Ladung nach vorn, hinten und seitlich.
Zur kraftschlüssigen Verbindung habe ich sechs robuste Kniehebel-Spanner aus dem Maschinen- und Vorrichtungsbau gewählt, die es günstig im Internet gibt. Jeder Spanner hat eine Haltekraft von 150 kg. Zwischen den Koffer und den Aufstandsflächen auf dem Anhänger sorgen einige 200 x 300 mm große Antirutschpads für zusätzlichen Reibschluss. Ob ich zusätzlich noch zwei kräftige Spanngurte um Chassis und Koffer schlinge, muss ich noch sehen (und mal den TÜV-Prüfer fragen).